Seit dem Jahr 1999 bietet die Kanzlei Fröhler & Kaiser Praktikerseminare zum Thema „Erfolgreicher Forderungseinzug“ und „Insolvenzrecht“ an. Die Optimierung des Forderungsmanagements ist eines der Hauptinteressen von Gewerbetreibenden und Freiberuflern, wie das gleichbleibend hohe Interesse an den Schulungsveranstaltungen zeigt.
Vor kurzem ist nun auch ein Praxisratgeber von Frau Rechtsanwältin Christine Kaiser mit dem Titel „Forderungen erfolgreich eintreiben: Forderungsmanagement, Mahnverfahren, Inkasso“ erschienen, der das Thema Forderungsmanagement von der Auftragsannahme bis zur Zahlung behandelt und dabei auch auf insolvenzrechtliche Fragestellungen und in einem Anhang über die Besonderheiten des grenzüberschreitenden Inkassos eingeht. Der Praxisleitfaden soll Mitarbeitern in Vertrieb, Buchhaltung, Finanzleitung, Inkasso und Vertragswesen Anregungen geben, wie sie durch Verbesserungen in ihrem jeweiligen Geschäftsbereich das Risiko von Forderungsausfällen senken können. Formulierungsvorschläge und Muster erleichtern eine zeitnahe Umsetzung.
Die Bedeutung eines soliden Forderungsmanagements machen die Umfrageergebnisse der Intrum Justitia aus dem Jahr 2004 deutlich: Erst nach durchschnittlich 39,1 Tagen und mit 14,8 Tagen Verzug bezahlen Schuldner in Deutschland ihre Rechnungen, 2,1 % der Forderungen fallen völlig aus. Ein hoher Außenstandswert verschlechtert die Liquidität des Unternehmens, die durch Darlehen wiederhergestellt werden muss. Diese verursachen Kosten und binden einen Teil der Kreditlinie des Unternehmens. Zudem sinkt die Einbringlichkeit von Forderungen mit steigendem Alter; bereits nach fünf Monaten, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Forderung noch eingeht, nur noch 50 % (ebenfalls Intrum Justitia).
Eine schlechte Finanzlage im Allgemeinen und ein hoher Außenstandswert im Besonderen sind die Hauptursachen für Unternehmenskrisen und Insolvenzen. Dies ist Grund genug, den Bestand an offenen Forderungen zu reduzieren und damit die Liquidität des Unternehmens zu verbessern. Der optimierte Forderungseinzug ist wesentlicher Bestandteil des erfolgreichen Unternehmens.
Erfolgreiches Forderungsmanagement beginnt bereits bei der Auftragsannahme mit einer vollständigen Erfassung der Kundendaten, Nutzung der vertraglichen Gestaltungsmöglichkeiten und Überprüfung der Kundenbonität. Im betrieblichen Forderungsmanagement können unnötige Zahlungsverzögerungen durch ein konsequentes Mahnwesen vermieden werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Möglichkeit von Aufrechnungen, Zurückbehaltungs-, Pfand- und sonstigen Sicherungsrechten zu legen ist.
Das gerichtliche Mahnverfahren und Maßnahmen zur Zwangsvollstreckung kann auch der juristische Laie selbst durchführen und so Kosten für ein Inkassobüro oder einen Rechtsanwalt sparen, für die im Falle eines Forderungsausfalls der Gläubiger haftet.
Häufig kann der Umsatz des Unternehmens durch ein optimiertes Forderungsmanagement ohne besondere Mehrkosten erhöht werden. Es sollte daher selbstverständlich sein, in allen beteiligten Unternehmensbereichen regelmäßig zu überprüfen, ob Verbesserungen möglich sind.